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Neue nutzlaststarke Kippsattel aus München

27.03.2018

Der Kipperspezialist MEILLER positioniert sich im Segment der gewichtsoptimierten Kippauflieger neu. Die Rundum-Neukonstruktion der Baureihe 44 Light macht Eigengewichte von bis zu 4.700 Kilogramm möglich.

 Kippsattel LHPA-44 gekippt

Der Trend geht zu Kippsattelfahrzeugen in der Bauwirtschaft, die heute mit Nachdruck mehr Nutzlast verlangt. Sattelkipper sind erste Wahl, wenn der Schüttguttransporteur hohe Produktivität erwartet. Nur ein Ladungsgefäß und weniger Bauteile, mehr Volumen und Nutzlast. Sattelfahrzeuge sind wendig und einfach zu handhaben. Sie transportieren Baustoffe, Zuschlagsstoffe oder heißen Asphalt thermoisoliert für den Straßenbau. Man spricht in der Baubranche schon seit Jahren von der magischen Zahl „5.000“ und meint dabei das Eigengewicht der Sattelkipper. Meist geht es um ein bisschen mehr, um auf der sicheren Seite zu bleiben. Und jetzt geht MEILLER mit der Ziffer „4.700“ Kilogramm in die Offensive. Der Premiumhersteller aus München genießt vor allem mit seinem hohen Qualitätsanspruch einen exzellenten Ruf in der Branche. Mit der Baureihe 44 Light kombiniert er jetzt die Solidität seiner Markenprodukte mit höchster Transporteffizienz. Die konsequent gewichtsoptimierten Typen von MEILLER zielen auf den Onroad-Betrieb und auf Ladungen mit normalem Schüttgut und kleiner Gesteinsgröße ab. Darüber hinaus verfügt MEILLER heute über ein modulares Baukastensystem mit optimierter Nutzlast. Daraus lassen sich Kippsattelfahrzeuge für ein breites Aufgabenspektrum konfigurieren.

Man erkennt die neuen MEILLER-Fahrzeuge auch gleich auf den ersten Blick: Ihre Halfpipe-Mulden zeigen mit horizontalen Bordwandsicken neues Profil. Form follows function im besten Sinn: Die profilierten Seitenwände erhalten trotz reduzierter Wandstärken mehr Steifigkeit und Formbeständigkeit.

Neuer Rahmen als Basis

Die solide Basis für alle Light-Kipper von MEILLER bildet ein neuer Fahrwerkrahmen. Berechnet nach dem FEM-Verfahren (= Finite Elemente Methode) und verifiziert durch gezielte Fahrversuche spart der Leiterrahmen gezielt 120 Kilogramm Eigengewicht, ohne bei der Stabilität zu knausern. Insgesamt konnte das Entwicklerteam beim neuen Kippsattel 320 kg Gewichtseinsparung realisieren. Mit vergleichsweise niedrigeren Längsträgern, abgesenkten Querträgern und optimierter Gegenplatte - wo Anbauteile montiert werden, werden die Längsträger versteift. Wo nur möglich reduzieren zusätzliche Bohrungen das Gewicht. Aber keine Kompromisse gehen die MEILLER-Techniker ein, wenn es um die Kippstabilität und die Fahreigenschaften geht. Peter Hammers, verantwortlich für diese Entwicklung, spricht von ausgiebigen und harten Tests: „Unser Prüfsystem ist viel härter, solche extremen Prozeduren kennen Kippsattelfahrzeuge in der Praxis nicht.“

Neue Eckanbindungen und Aussteifungen

Gewicht wird natürlich auch bei den Mulden gespart. Der Querschnitt der MEILLER-Halfpipes ist bauchig und damit niedriger. Die profilierten Seitenwände (M-Jets) sorgen für zusätzliche Stabilität bei gleichzeitig reduzierten Wandstärken. Die beiden Seitenwände und das breite Bodenblech werden aus Stabilitätsgründen überlappend geschweißt. Neu sind die Eckanbindungen der Seitenwände zur Stirnwand: Sie dienen als „Zuganker“, wie Peter Hammers erklärt: „Sie lassen die Seitenwände beim Beladen atmen“, so wird einer Rissbildung vorgebeugt. Außerdem erhält die Stirnwand mit gezielten Aussteifungen innen an den Ecken und außen mittig mehr Stabilität.

Verschlankte Seitenwände und Böden

Die höchste Nutzlast bietet der Light-Kippsattel vom Typ LHPA 44-3 mit einer Aluminium-Halfpipe, die MEILLER in der Grundausstattung mit 7-Millimeter-Boden und 5-Millimeter-Seitenwänden ausrüstet. Der Kunde kann sich auch für eine Kastenmulde aus dem Leichtmetall entscheiden – oder für eine gewichtsoptimierte Halbrundmulde aus Stahl. Hier verschlankt man bei MEILLER die Seitenwände und Böden, auf Wunsch auf bis zu 3 Millimeter die Seitenwände und 4 Millimeter den Boden. Optional können die besonders beanspruchten Zonen im Heck mit sogenannten „tailored blanks“ oder maßgeschneiderten Blechen gegen abrasiven Verschleiß verstärkt werden. Grundsätzlich setzt MEILLER hier auf hoch verschleißfesten Feinkornstahl der Güte VS 120.

Einige Neuerungen sind auch im Bereich der Rückwand zu finden. Ihre neue Doppelgelenk-Lagerung fällt noch robuster aus als bisher, Sperrnasen verhindern während der Fahrt ein Springen der Wand. Der neue mechanische Verschluss, etwas leichter und dennoch haltbarer als bisher, wurde weiter nach außen versetzt. Er öffnet bereits bei drei Grad Kippwinkel und trägt damit zur hohen Kippstabilität bei.

Auch an die Brückenlagerung wurde Hand angelegt. Die vereinfachte schraubbare Konstruktion spart Gewicht, ohne die hohen Sicherheitsreserven zu beeinträchtigen. Die nitrierten Lagerbuchsen der Kipperwelle sind mit gewendelten Schmiernuten versehen, die für eine stets ausreichende Fettverteilung sorgen. Ebenfalls neu: Die neuen MEILLER-Mulden liegen jetzt vollflächig am Rahmen auf, so halten sich die Verformungskräfte bei voller Beladung in engen Grenzen. Und bei Leerfahrten neigt das Ladegefäß weitaus weniger zum Dröhnen. 

Auf die Details kommt es an

Gewicht spart MEILLER auch bei den Achsen. Zum Einsatz kommen wahlweise gewichtsoptimierte Achsen von BPW oder SAF-Holland. Bei BPW spart man mit einer geschmiedeten Aluminium-Nabe bis zu 18 Kilo pro Achse, bei der SAF-Achse schützt man mit einem integralen Funktionslenker Bremszylinder und Stoßdämpfer. Grundsätzlich muss der Kunde seine gewünschten Anbauteile im Blick behalten. MEILLER verweist hier auf eine gründliche Einsatzanalyse: Braucht man den Bedienstand, dürfen es Leichtmetallräder und Alu-Stützen sein? Auch feine Details wie die fest parallel zur Stirnwand montierte Klappleiter sparen Gewicht – sie ist UVV-konform (= Unfall-Verhütungsvorschriften) und ersetzt den Bedienstand.

Geht es um Effizienzsteigerung, dann dürfen die Schnellsenkeinrichtung der Kipphydraulik und die elektrische Schiebeplane nicht fehlen. Beide Komponenten sparen Zeit, und die nicht zu knapp. Elektromotorisches Öffnen und Schließen der Plane reduziert zudem die Unfallgefahr fürs Personal. Wer den Zeitvorteil konsequent nutzt und immer mit geschlossenen Mulden fährt, verbessert die Aerodynamik des Fahrzeugs und reduziert den Kraftstoffverbrauch. Die elektrische Schiebeplane empfiehlt sich ganz besonders das heiße Transportgut Asphalt, auch Thermomulden profitieren von der neuen Light-Generation von MEILLER. Der Münchner Hersteller bietet jetzt auch leichte Aluminium-Mulden mit Thermoisolierung an. Sie besteht aus einem hydrophoben Isolierwerkstoff, der Feuchtigkeit und Temperaturen von 200 Grad Celsius verträgt. Kältebrücken werden systematisch eliminiert, die Isolierschicht wird durch eine solide, sorgfältig abgedichtete Edelstahl-Abdeckung geschützt. Das Modell LHKA44-3 N mit Kastenmulde, das im Herbst 2017 auf der NordBau 2017 in Neumünster seine Weltpremiere feierte, kann bei konsequenter Konfiguration mit 4.800 Kilogramm Eigengewicht den Nutzlast-Bestwert erzielen.